Trotz starkem Schlussdrittel und einem über weite Strecken der Begegnung, äusserst engagierten und überzeugenden Auftritt, unterliegen die Waschbären im Spiel gegen den UHC Biel-Seeland vor heimischem Anhang mit 6:8. Durch die Niederlage gegen Biels Fanionteam sind die Waschbären nun definitiv mitten im Kampf um die Playouts und müssen in den verbleibenden Spielen gegen die favorisierten Surseer, Brugger und Schwarzenbacher über sich hinauswachsen, um dem Gang in die Abstiegsrunde abzuwenden.
Ärgerlicher Gegentreffer kurz vor Drittelsende
Anders als im Bieler BBZ, Mitte Oktober des letzten Jahres, war auf Seiten der Seeländer der eine oder andere zurückgekehrte Leistungsträger auszumachen und dementsprechend kompetitiver erwartete man in Herzogenbuchsee den direkten Widersacher aus der Uhrenstadt. Bereits nach den ersten zwanzig gespielten Minuten war denn auch klar, dass es ein torreicheres Spiel, als noch in der Vorrunde geben würde. Dank eines Energieanfalls von Zumstein in der siebten Minute war das Heimteam zwar mit 1:0 in Führung gegangen, musste allerding nur kurz darauf bereits wieder den Ausgleich hinnehmen. Die Bieler, vom Ex-NLA-Trainer Wahli auf höchstem Niveau gecoacht und bestens eingestellt, stellten die Waschbären in der Folge aber vor grössere Probleme und zeigten sich von ihrer kaltblütigen Seite. Zur Mitte des Drittels gingen sie erstmals in Führung und auch wenn man durch Büchler, auf Pass von Savary, den 2:2-Ausgleichstreffer erzielen konnte, blieb Biel die etwas bessere Mannschaft. Die erneute Führung der Gäste egalisierte in der 16. Spielminute Sommer mit seinem ersten Saisontor in Form eines wunderbaren Hockeckschuss und es schien als ginge es mit einem 3:3 in die erste Pause. Doch die Waschbären stellten sich zu umständlich an, verloren Sekunden vor der Sirene den Ball und mussten mit einem 3:4 in den ersten Unterbruch.
Die spielerische Klasse, um gegen ballsichere Seeländer, mit drei, ziemlich wild und mit U21-Spielern zusammengewürfelte Linien, bestehen zu können, zerschlugen sich im zweiten Spielabschnitt. Kurz nach Wiederanpfiff gelang Fellinger nach einem Ballverlust der Bieler noch der erneute Ausgleich zum 4:4, in der Defensive zeigte man sich in der Folge allerdings zu nachlässig. Auf den Ausgleich folgte in der 25. Minute das 5:4 des UHCB und mit zwei weiteren Toren, zur Spielmitte, schien die Wahli-Truppe die Weichen definitiv auf Sieg gestellt zu haben. Die Waschbären versuchten zu reagieren und stellten auf zwei Linien um, auch weil im Anbetracht der Tabellenlage eigentlich zu viel auf dem Spiel stand. Mit einer Niederlage nach 60. Minuten, soviel war klar, mussten die Racoons den Kantonsrivalen passieren lassen. Buchsi fing sich und drückte für die letzten sieben Minuten im zweiten Durchgang nochmals mächtig aufs Gaspedal. Nur wollte der Ball vorerst nicht in die Maschen. Sowohl Büchler, als auch Zürcher vergaben die sicheren Anschlusstreffer aus nächster Nähe.
Powerdrittel zahlt sich beinahe noch aus
Die vorgenommenen Umstellungen blieben auch für den Schlussabschnitt bestehen und in diesem war ab der 41. Minute vornehmlich Einbahnunihockey in Richtung Bielergehäuse angesagt. Das Trio-ZSB (Zumstein-Stalder-Büchler) wirbelten mächtig und liess dem Gast, wenn überhaupt, noch temporäre Schnappatmung. Büchler aus nächster Nähe, blieb aber weiter der Unglückliche. Etwas besser machte es kurz darauf Zürcher, der in der 42. Minute den Bieler-Schlussmann aus nächster Nähe zum 5:7 erwischte. Der Druck des Heimteams hielt an und die sporadischen Gegenstösse der Roten liessen sich mittlerweile an einer Hand abzählen. Mitte des Schlussdrittels sprachen die Schiedsrichter eine erste Strafe gegen Biel aus und nach einem vergebenen Hochkaräter durch Fellinger, war es Jost aus der Distanz, der mit 6:7 die Hoffnung auf den Punktgewinn definitiv zurückbrachte. Doch die Aufholjagd hatte Kraft gekostet und auch wenn die Waschbären in einem zweiten Powerplay die Möglichkeit auf den Ausgleich gehabt hätten. Die Kräfte schwanden beidseits und Biel nutzte fünf Minuten vor Spielschluss ihre einzige Überzahlgelegenheit der Partie zum Schlussresultat von 8:6.
Somit steht für die Oberaargauer statt eines geruhsamen, ein happiger Saisonschluss auf dem Programm. Der Strichkampf hat sich durch die Niederlage gegen Biel erneut zugespitzt und auf Schüpbach, auf Platz 9 liegend, ist nur noch ein Punkt Vorsprung übriggeblieben. Die Situation ist für Buchsi neu, wurde im Vorfeld der Saison, in dieser starken Gruppe, aber in etwa so erwartet. Darum lässt man sich im Lager der Waschbären auch vom drohenden Playout noch nicht ins Bockshorn jagen, sondern schaut den kommenden Partien gegen Sursee, Brugg und Schwarzenbach positiv und mit dem nötigen Waschbären-Optimismus (Punkte sind überall zu holen!) entgegen.
#GoRacoons
#NextDatesH1
SA, 10. Februar 2018, 18.00h, Sporthalle Kottenmatte, Sursee - vs. UHC Sursee 86
SA, 17. Februar 2018, 19.30h, Sporthalle Mittelholz, H’buchsee - vs. Brugg
SA, 03. März 2018, 20.00h, Campus Perspektiven (Naspo), Huttwil - vs. Blackcreek
Racoons Herzogenbuchsee - Biel-Seeland 6:8 (3:4, 1:3, 2:1)
Mittelholz, Herzogenbuchsee 70 Zuschauer. SR Hertig/Gros
Tore: 7. Zumstein 1:0. 8. Biel 1:1. 11. Biel 1:2. 12. Büchler (Savary) 2:2. 16. Biel 2:3. 18. Sommer (Zürcher) 3:3. 20. Biel 3:4. 22. Fellinger 4:4. 25. Biel 4:5. 32. Biel 4:6. 34. Biel 4:7. 42. Zürcher (Fellinger) 5:7. 49. Jost (Büchler / Ausschluss Biel) 6:7. 55. Biel (Ausschluss H’buchsee) 6:8.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Herzogenbuchsee. 2mal 2 Minuten gegen Schüpbach.
Racoons: Mathys (ab 34. Krebs); Sommer, Ryf, Stalder, Zürcher, Leuenberger; Jost, Mumenthaler, Fellinger, Stampfli (U21), Zurflüh; Hunziker, Zumstein, Büchler, Savary, Bill (U21); Gygax, Thomi (U21).
Bemerkungen: Racoons ohne Bösiger, Müller (abwesend), Bosshard, Hofer, Held (alle Verletzt).