Mit dem altersbedingten Ausscheiden des Spielgestalters aus der ersten Linie endet in der U21 der Waschbären eine Ära.
Der letzte verbleibende Gruppensieger aus der Saison 11/12, in welcher der UHC seine bisher erfolgreichste Saison spielte und erst im Aufstiegsplayoff gestoppt wurde, bestritt gegen Visp sein letztes Spiel auf Juniorenstufe und wurde nach Spielschluss mit anhaltendem Applaus gebührend verabschiedet. Kaum einer hat das Spiel in Herzogenbuchsee so geprägt und an sich gerissen wie Stalder während seinen fünf Saisons mit den ältesten Junioren der Waschbären.
UHC Racoons – Visper Lions 8:7 (3:2, 3:2, 2:3)
Racoons: Frey (Mathys), Maurer, Müller, Stalder, Steffen, Herzig, Ryf, M. Loosli, Zürcher, Thomi, R. Loosli, Aeberhard, Lüthi, Stampfli, Duppenthaler, Wüthrich, Bill, Hängärtner, Staubitzer
Bem.: Boss, Mischler, Müller R. (abwesend/überzählig)
Tore: Herzig (Stalder), R.Loosli (M.Loosli), Herzig (Stalder), Stampfli (Duppenthaler), Herzig, Herzig (Steffen), Hängärtner (Zürcher), Müller
Strafen: 3x2’ gegen Herzogenbuchsee, 2x2’ gegen Visp
Racoons nach erstem Drittel knapp in Führung
Wie bereits aus dem Hinspiel bekannt, pressten die Visper ab dem ersten Einsatz sehr hoch und brachten die Racoons immer wieder in arge Schwierigkeiten. Die Oberaargauer-Defensive vermochte sich zwar etwas besser zu lösen als im Dezember in Visp, aber die forsche Spielweise der Walliser erwies sich als die erwartete Knacknuss. So erstaunte es nicht, dass in der vierten Spielminute der nicht unverdiente Führungstreffer für die Gäste fiel.
Die Waschbären waren allerdings zu einer Reaktion fähig und übernahmen nach und nach das Spieldiktat und kamen durch Herzig, der einen Querpass Stalders nur noch einzuschieben brauchte, zum Ausgleich. Nur eine halbe Minute später führte ein schneller Seitewechsel über Ryf und die Gebrüder Loosli zur Führung durch Robin Loosli und in der 14. Minute liess Herzigs zweiter Streich auf der Anzeigetafel die Drei für das Heimteam aufleuchten. Im Anschluss vergaben der Reihe nach diverse Spieler gute Möglichkeiten um das Score weiter zu erhöhen, man scheiterte aber vornehmlich an der eigenen Inneffizienz. Ein weiteres Tor fiel trotzdem noch, aus Sicht der Oberaargauer aber auf der falschen Seite. Nach einem Konter profitierte Visp von einem Missverständnis zwischen Aeberhard und Torhüter Frey und konnte auf 2:3 verkürzen.
Herzig macht mit Doppelschlag zur Spielmitte die Vier komplett
Bis zur Mitte des zweiten Drittels hatten sich die Waschbären einen scheinbar komfortablen 5:2-Vorsprung herausgearbeitet und schienen auf bestem Weg die drei letzten zu vergebenen Punkte in dieser Saison in Herzogenbuchsee zu behalten. Der ungestüme Stampfli und einmal mehr Herzig, waren für die Tore besorgt. Doch Visp liess sich nicht abschütteln und einige unnötige Strafen und einen Shorthander später waren die Lions zurück im Spiel und durften sich für die letzten zwanzig Minuten berechtigte Chancen auf Punkte in Herzogenbuchsee ausrechnen. Torhüter Frey war es zu verdanken, dass die Walliser im zweiten Drittel nicht mehr als zwei Tore zustande brachten.
Mit einer 6:4-Führung ging’s also ins letzte Drittel und in diesem sollte mit einem schnellen 7:4 die Hoffnung der Gäste auf eine Wende schon im Ansatz unterbunden werden. Es sollte aber bei der Wunschvorstellung bleiben. Der siebte Treffer fiel zwar, dieser wurde nach kurzen Protesten der Walliser, wegen angeblichen Schutzraumvergehen von Patrick Staubitzer, wieder aberkannt. Im Gegenzug liefen die Waschbären in einen Konter und Visp nutzte diesen zum 5:6-Anschlusstreffer.
Eine Unachtsamkeiten später glichen die Visper aus und die Blau-Weissen liefen plötzlich ernsthaft Gefahr, Spiel und Punkte aus den Händen zu geben. Das Heimteam wankte und war drauf und dran zu Fallen.
Die Visper hingegen hatten Morgenluft gerochen und wurden für ihren unbändigen Willen in der 48. Minute mit einen weiteren Treffer belohnt und führten nun zum zweiten Mal an diesem Abend in Herzogenbuchsee.
Die Racoons bezogen ihr Time-out und agierten fortan mit zwei Linien. Eine Massnahme, die sich auszahlen sollte.
Stalder trieb seine Linie ein ums andere Mal nach Vorne und die Reihe um Loosli, Zürcher und den beiden Youngsters Hängärtner/Duppenthaler waren anhand der Chancen längst überfällig für einem Treffer in diesem Spiel.
Für kollektives Haareraufen auf der Waschbärenbank sorgte wenig später ein Entscheid der Unparteiischen, die ein unabsichtliches Fusstor durch Hängärtner annullierten obwohl sie offen kommunizierten, dass keine aktive Kickbewegung stattgefunden hätte. Waschbären Headcoach D.G schäumte und verzog sich für einen kurzen Augenblick im nahen Kabinentrakt.
Währenddessen stemmten sich die Waschbären gegen die drohende Niederlage und tatsächlich, sechs Minuten vor Ende des Spiels gelang Hängärtner auf Pass von Zürcher doch noch der so wichtige Ausgleichstreffer.
Für das Happy-End wäre im Grunde nur ein Treffer des unermüdlichen Stalder nötig gewesen. Doch dem Thöriger wollte trotz einiger guter Möglichkeiten einfach kein Treffer mehr gelingen.
Keiner in der Halle hätte es ihm wohl vergönnt, hatte er doch in den vergangenen zwei Jahren als Center nicht ein Saisonspiel verpasst, in 26 Spielen 31 Tore verbucht, 23 Torvorlagen geliefert, unzählige Kilometer gelaufen und war an Spieltagen und in den Trainings stets ein Leader mit Vorbildfunktion für die Mitspieler gewesen.
Hätten wir eine vollständige Statistik seiner Zeit auf Stufe U21, sie würde wohl noch um einiges eindrücklicher ausfallen als sie eh schon ist. Aber auch so gebührt der Nummer 17, unsere Anerkennung und ein grosser Dank für die erfolgreichen Jahre und das aktive Mitgestalten dieser noch immer extrem jungen Truppe.
Für die Entscheidung im Spiel gegen Visp war also nicht der Altmeister besorgt, sondern einer der jungen Wilden. Einer, der nach einem eindrücklichen zweiten Platz mit der U16, im vergangenen Jahr, bereits in seiner Debütsaison eine feste Grösse in der Defensive der U21 ist.
Marco Müller schnappte sich also in der 59. Minute den Ball in der eigenen Platzhälfte, liess zwei Gegenspieler stehen und vollendete mit einem Schuss, der besser nicht zu einem Sonntagabend hätte passen können, ins obere linke Eck.
Es war der Schlusspunkt in einem Krimi, der für die Waschbären am Ende doch noch ein erfreuliches Ende nahm.
Das mit Maurer im Anschluss ein Verteidiger zum Best-Player gewählt wurde unterstrich nicht nur dessen persönliche Leistung, sondern die der ganzen Defensivabteilung, die den Gegentorschnitt, von 9.14 pro Spiel im letzten Jahr, auf 6.5 Gegentreffer pro Spiel in dieser Saison, drücken konnte. Darum wird es auch in Zukunft heissen: Defense First!
Wir danken an dieser Stelle ganz herzlich, den Zuschauern, die an unseren Heimspielen jeweils so zahlreich erschienen sind. Es war uns eine wahre Freude. Wir hoffen Ihr seid auch im nächsten Jahr beim einen oder anderen Spiel mit dabei.
Natürlich hoffen wir, dass das Team weiter Forschritte macht und im kommenden Herbst noch gefestigter und weiter hoch motiviert zur Meisterschaft antritt.
Wir haben jedenfalls Bock, machen jetzt aber erst einmal Pause.
Bis Bald.
Eure U21!
#GoRacoons #Waschbären