Während zwei Dritteln dominierten die Waschbären Spiel und Gegner praktisch nach Belieben, sündigten jedoch mehrfach im Abschluss und mussten so bis zum Schlusspfiff um den verdienten Sieg, den Stalder und Büchler mit ihren Toren in den Schlussminuten sicherten, zittern.
Nach der ernüchternden Leistung im Spitzenspiel gegen Gürbetal anfangs Februar rafften sich Trainerstab und Spieler in den vergangenen Trainings nochmals zusammen, besannen sich aufs Wesentliche und waren gewillt für die verbleibenden zwei Qualifikationsrunden nochmals alles in die Waagschale zu werfen.
Überlegen aber keine Tore im Startdrittel
Mit einer leicht veränderten Taktik stiegen die Oberaargauer ins Spiel gegen unbequem zu bespielende Bowiler. In der Vorrunde hatten sich die Racoons gegen den robusten Gegner aus dem Emmental äusserst schwer getan und waren den Blauweissen nach einem zaghaften und zu defensiven Auftritt in Schönbühl mit 1:4 unterlegen.
In Olten präsentierten sich die Waschbären diesmal angriffslustiger und praktizierten frei nach Klopp das berühmt berüchtigte «Gegenpressing». Eine Massnahme, die sich zwar in klarer Feldüberlegenheit auszahlte und den Gegner vor erhebliche Probleme stellte sich aber vorerst noch nicht in Tore auszahlte.
Müller bringt seine Farben mit erstem Saisontor in Führung
Im zweiten Drittel beliess es Coach Christen in Absprache mit seinem Spielerrat bei der Startaufstellung und forcierte weiter den baldigen Führungstreffer. Während sich die Paradelinie um Stalder und Co. immer wieder im gegnerischen Drittel festsetzen konnte und Ball und Gegner gekonnt laufen liess, besorgte die solide zweite Linie um Hunziker und Captain Büchler in der 25. Minute dann den längst überfälligen Führungstreffer. Von Bosshard lanciert, war es Müller, der, mit einem verdeckten Schuss, das 1:0 markierte. Wenn die Stürmer partout nicht treffen wollen, muss es halt ein Verteidiger richten. Möglichkeiten auf den zweiten Treffer vergaben in der Folge u.a Bosshard, völlig freistehend, und zweimal Fellinger nach einem Energieanfall aus der eigenen Platzhälfte. Allen war klar, dass im verbleibenden letzten Drittel zwingend das zweite Tor gesucht werden musste, um am Ende nicht wieder mit leeren Händen da zu stehen.
Ausgleich nach wenigen Sekunden im dritten Drittel
Unverändert ging es also in den letzten Abschnitt, die volle Punktzahl sollte mit drei Linien eingefahren werden, doch der Dämpfer folgte auf dem Fusse. 18 Sekunden nach Wiederanpfiff war es um die reine Weste von Torhüter Krebs, der seine Vorderleuten bis anhin mit dem einen oder anderen Big-Save im Spiel gehalten hatte, geschehen. Aufwand und Ertrag standen für die Oberaargauer einmal mehr in keinem Verhältnis – zudem hatte die offensive Spielweise auch bei Herzogenbuchsee ihren Tribut gefordert, Ungenauigkeiten und leichte Ballverluste waren die Folge. Auf den ersten Schock folgte jedoch die Reaktion der Waschbären, die das Spiel erneut an sich rissen und sich vermehrt wieder in der gegnerischen Zone festsetzen konnten. In der 48. Minute gelang Hofer, der eines seiner besten Spiele im Kader der ersten Mannschaft absolvierte, mit einem spitzbübischen Buebetrickli die erneute Führung für Buchsi. Leider hielt diese keine vier Minuten ehe die Waschbären nach einem schnellen Gegenstoss zum zweiten Mal den Ausgleich hinnehmen mussten. Das Spiel stand nun auf Messersschneide und hätte ohne Weiteres auch zu Gunsten der Emmentaler ausgehen können.
Bösiger verpasst – Stalder und Büchler treffen
Herzogenbuchsee investierte nochmals und zapfte seine letzten Reserven an. Rückkehrer Bösiger, der zusammen mit U21-Captain Ryf in der dritten Linie ein tadelloses Verteidigungsduo bildete, scheiterte mit einem brachialen Blue-Liner erst an der Torumrandung und kurz darauf am gegnerischen Schlussmann und während man der verpassten Führung nachtrauerte musste man sich ein zweites Mal in diesem Spiel in einer Unterzahl gegen fünf Bowiler behaupten. Ein Unterfangen, das allerdings ziemlich gut gelang und nach einem kurz gespielten Freistoss gar in der 3:2-Führung für die Racoons mündete. Zumstein bediente gedankenschnell Stalder und der besorgte mit einem Direktschuss den Game-Winner. Bowil versuchte es im Anschluss noch ohne Torhüter und einem sechsten Feldspieler, fand allerdings keine Lücke mehr im Defensivverbund der Oberaargauer. Ganz im Gegenteil, acht Sekunden vor Spielende beförderte Büchler einen Befreiungsschlag aus der eigenen Hälfte per Volley-Dropkick über die Schulter des Emmentaler Schlussmanns zum 4:2-Endresultat in die Maschen.
Zum Schluss geht es nochmals nach Schönbühl
Die Waschbären haben sich somit einmal mehr den zweiten Tabellenplatz gesichert (YB lässt Grüssen) und könnten bei einem Patzer der Konkurrenz punktemässig noch auf das erstplatzierte RK aufschliessen.
Da die Gürbetaler jedoch mittlerweile, dass um einiges bessere Torverhältnis aufweisen als die Buchser dürfte ihnen, selbst bei einer Niederlage im letzten Spiel, der Gruppensieg nicht mehr zu nehmen sein. Trotzdem verzichten wir an dieser Stelle auf eine vorzeitige Gratulation zum Titelgewinn, der Sport hat ja bekanntlich schon so manche unglaubliche Geschichte geschrieben... ;)
Zum Abschluss der Qualifikation geht für die Waschbären am Fasnachtswochenende ein weiteres Mal nach Schönbühl, wo die Partie gegen die White Wings aus Schüpfen auf dem Programm steht.
Nächstes Spiel
Wann: Samstag, 4. März 2017, 10.00 Uhr
Wo: Raiffeisen unihockeyArena, Urtenen Schönbühl
Gegner: UHC W.W Schüpfen-Buswil
#GoRacoons
Racoons Herzogenbuchsee – UHC Bowil 4:2 (0:0, 1:0, 3:2)
Giroud Olma, Olten - 30 Zuschauer. – SR Bänteli/Storz
Tore: 25. Müller (Bosshard) 1:0. 41. Bowil 1:1. 48. Hofer (Stalder) 2:1. 52. Bowil 2:2. 58. Stalder (Zumstein/Ausschluss Racoons) 3:2. 60. Büchler (Bosshard) 4:2.
Strafen: 2x2’ gegen Herzogenbuchsee
Racoons: Krebs, Zumstein, Sommer; Hunziker, Müller; Bösiger, Ryf; Büchler (C), Bosshard, Savary; Stalder, Hofer, Leuenberger; Fellinger, Gygax, Zurflüh, Mumenthaler, Althaus.
Bemerkungen: Racoons ohne Jost (abwesend).
